Andri wünscht sich ein barrierefreies Alarmierungssystem, sodass er während eines Notfalls im Zug alarmieren und mit der Bahnpolizei kommunizieren kann.
Über Andri
Andri ist seit Geburt gehörlos, aber damals im Alter von knapp 3 Jahren war dies nicht eindeutig diagnostizierbar. Somit wurde er vorerst als schwerhörig diagnostiziert, später als gehörlos bestätigt.
Normalerweise braucht er keine Begleitung und ist selbstständig. In seiner Freizeit geht er gerne Bootfahren und Segeln und ist sich dem Risiko bewusst, wie gefährlich es werden kann, wenn man allein auf dem Wasser unterwegs ist (Risiko von Brand oder Kentern).
Herausforderung
Die Züge sind mit Alarmknöpfen ausgestattet, welche einen Anruf in der Zentrale der Transportpolizei auslösen. Via Gegensprechanlage kann die alarmierende Person im Zug dann mit der Transportpolizei sprechen. Wie aber können Menschen mit Hörbehinderungen Notrufe im öffentlichen Verkehr melden? Andri war zum Glück noch nie in einer Notsituation, bei der ihm die Kommunikation Schwierigkeiten bereitet hat. Trotzdem macht er sich Gedanken darüber, wie er dann am besten reagieren könnte. Er wünscht sich eine Lösung, mit der er schnell und unkompliziert alarmieren kann.
Das Ziel dieses Projektes ist es, ein barrierefreies Alarmierungssystem zu entwickeln und in die SBB Inklusive App zu integrieren, sodass Andri während eines Notfalls im Zug alarmieren und mit der Transportpolizei kommunizieren kann.
Lösung
Das beeindruckende Ergebnis dieser Challenge ist ein klickbarer Prototyp, der den Alarmierungsprozess für gehörlose und schwerhörige Menschen visualisiert, sowie ein Erstentwurf einer einfachen Android App. Durch eine neue Funktion in der SBB Inklusive-App soll die gehörlose oder schwerhörige, hilfesuchende Person einen Notruf an die Transportpolizei mithilfe von ProCom, einem Übersetzungsdienst für Gebärdensprache, auslösen können. Dabei können freiwillig mithilfe von Icons bereits vor dem Verbindungsaufbau einige Informationen angeben werden: Was ist passiert? Wo befindet sich die Person? Wer ist betroffen? Auch Fotos oder weitere Informationen in Form von Text sollen mitgeschickt werden können, um die Kommunikation zu erleichtern und die Reaktionszeit im Notfall zu verkürzen.
Dieser Fortschritt stellt einen wesentlichen Schritt dar, um ein barrierefreies Notfallsystem zu realisieren. Die neuen Entwicklungen haben die Möglichkeit, die Stille im Notfall zu brechen und geben gehörlosen und schwerhörigen Fahrgästen wie Andri die Mittel in die Hand, im Notfall sichtbar und hörbar zu werden.