Um im Bett liegend nach Unterstützung fragen zu können, braucht Radi ein zugängliches und einfaches System, das ihm Telefonate ermöglicht.

 
 

Über Andri

Radi wurde in Kroatien geboren aber lebt seit seiner Kindheit in der Schweiz. Seit vielen Jahren ist das Lindli-huus in Schaffhausen seine Heimat. Dort lebt und arbeitet er im Atelier am Rheinquai und jeden Montagnachmittag als super ausgerüsteter Hauswart - in seinen Taschen und Rucksack findet man immer alles, was man braucht. In seiner Freizeit sieht der 49-jährige Radi gerne fern.

Herausforderung

Um sich im Lindli-huus umherzubewegen und seine Umwelt zu steuern besitzt Radi verschiedene Systeme. An seinem elektrischen Rollstuhl ist ein externes Kontrollsystem und sein Telefon befestigt. Diese kontrolliert er selbständig durch Knöpfe und kann so Anrufe starten. Wenn er jedoch im Bett liegt, sind ihm diese Geräte nicht mehr zugänglich. Radi benötigt ein simples Gerät, welches er selber kontrollieren kann um im Bett Anrufe zu tätigen. Dieses muss leicht zu kontrollieren und robust befestigt sein.

Lösung

Radi wollte eine Lösung, um von seinem Bett aus mit verschiedenen Personen im Lindli-Huus telefonieren zu können, und hatte zu diesem Zweck bereits ein Handy mit großen Tasten zur Verfügung. Allerdings waren die Tasten des Telefons zu klein, um mit dem Telefon zu interagieren. Wir bauten ein Befestigungssystem, um das Telefon an seinem Bett zu befestigen, und verknüpften das Mobiltelefon so, dass er es mit einer einzigen Taste mit großem Durchmesser bedienen kann. Ein erster Tastendruck aktiviert das Telefon. Ein akustisches Feedback hilft ihm, die gewünschte Nummer auszuwählen, und ein zweiter Tastendruck bestätigt die Wahl der Nummer.

Im Detail verwendet die Lösung einen Arduino, um die Tastendrücke zu verarbeiten, Töne abzuspielen und die Telefontasten über Relais auszulösen, die mit dem Handy verkabelt sind. Der Deckel des Telefons wurde abgenommen, um Drähte an die Tastenkontakte zu löten, und danach wieder gut verschlossen, da das optische Erscheinungsbild des Telefons für Radi entscheidend war. Wir haben einen Holzrahmen gebaut, der alle Komponenten enthält und zwischen Matratze und Bettgestell befestigt werden kann, wo er für Radi leicht zu erreichen ist. Ein zusätzlicher Bluetooth-Lautsprecher, der mit den Handys verbunden ist, erleichtert Radi das Telefonieren, während er auf dem Rücken im Bett liegt. Das Anrufgerät wurde erfolgreich im Lindli-Huus installiert und steht Radi nach dem Hackathon zur Verfügung. Trotz anfänglicher Skepsis war Radi mit der endgültigen Lösung sehr zufrieden.

Ein Mann im Rollstuhl neben einer Frau. Daneben ein Bett mit vielen befestigten elektronischen Geräten, darunter der Prototyp.
Zwei der Hacker. Eine davon hält den Prototypen mit einem Auto darauf graviert.